Das Jahr 2024 war für den schwedischen Freizeitpark Liseberg ein Jahr voller Herausforderungen. Die tragischen Folgen des Brandes im Oceana-Wasserpark am 12. Februar, nur drei Monate vor der geplanten Eröffnung, hinterließen tiefe Spuren. Die Abschreibung des Projekts in Höhe von 484 Millionen SEK (ca. 42 Millionen EUR) führte zu einem negativen Jahresergebnis von -486 Millionen SEK (ca. -42,2 Millionen EUR). Doch trotz dieses Rückschlags konnte das operative Geschäft im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden.
Ein wirtschaftliches Auf und Ab
Seit der Pandemie befindet sich Liseberg in einer wirtschaftlichen Achterbahnfahrt. Der Brand von Oceana verschärfte die finanzielle Situation erheblich. Dennoch zeigte sich im Jahresverlauf eine Stabilisierung des Marktes, und das Unternehmen blickt optimistischer in die Zukunft. “Die wirtschaftliche Entwicklung gleicht einer Berg- und Talfahrt, doch wir sehen positive Signale für die kommenden Jahre”, erklärt Kurt Eliasson, Vorsitzender des Liseberg-Verwaltungsrats.
Das Jahr begann schwach, nicht nur aufgrund des Brands, sondern auch wegen eines unsicheren wirtschaftlichen Umfelds. Erst zur Jahresmitte setzte eine deutliche Trendwende ein, die insbesondere dem Freizeitpark zugutekam. Während die Besucherzahlen stiegen, litt das neu eröffnete Liseberg Grand Curiosa Hotel unter den Nachwirkungen des Brands, was sich in niedrigerer Auslastung und geringeren Durchschnittspreisen zeigte. Diese Einbußen werden voraussichtlich bis zur für Ende 2026/Anfang 2027 geplanten Eröffnung von Oceana spürbar bleiben.
Zukunftsplanung und wirtschaftliche Vorsicht
Liseberg und der Baupartner NCC haben rasch die Rahmenbedingungen für die Fertigstellung von Oceana festgelegt, dennoch bleibt die finanzielle Lage angespannt. “Die kommenden Jahre werden wirtschaftlich herausfordernd. Bis zur Eröffnung von Oceana müssen wir mit Bedacht planen und unsere Ressourcen effizient einsetzen”, so Eliasson weiter.
Ein Teil dieser Vorsichtsmaßnahmen beinhaltet eine Reorganisation des Unternehmens. Um die Strukturen effizienter zu gestalten und die Kosten an die vergangenen Jahre des Wachstums anzupassen, läuft seit Herbst 2023 eine Überprüfung der Organisation. Diese soll bis Sommer 2025 abgeschlossen sein und führt zur Streichung von rund 30 Stellen. Liseberg setzt dabei auf natürliche Fluktuation und unbesetzte Positionen, um betriebsbedingte Kündigungen möglichst gering zu halten.
Positive wirtschaftliche Entwicklung trotz Herausforderungen
Trotz der schwierigen Umstände zeigte sich eine positive Entwicklung in den operativen Ergebnissen. Der Umsatz von Liseberg stieg 2024 auf 1.578 Millionen SEK (ca. 136,9 Millionen EUR) (2023: 1.433 Millionen SEK, ca. 124,3 Millionen EUR). Das Betriebsergebnis, bereinigt um die Oceana-Abschreibung, lag bei 66 Millionen SEK (ca. 5,7 Millionen EUR) (2023: -12 Millionen SEK, ca. -1,04 Millionen EUR) und entsprach damit den Erwartungen des Unternehmens. Während die vollständige wirtschaftliche Erholung noch Jahre in Anspruch nehmen wird, zeigt sich Liseberg zuversichtlich, dass die langfristige Finanzlage stabil bleibt.
Nach der Pandemie war es schwierig, die Marktentwicklung und die Tragfähigkeit unseres Unternehmens vorherzusagen. Doch die makroökonomischen Prognosen sehen nun deutlich besser aus als noch vor einem Jahr.
Andreas Andersen, CEO von Liseberg
Mit einer geplanten Eröffnung von Oceana bis Ende 2026/Anfang 2027 und einer vorsichtigen Finanzstrategie setzt Liseberg auf eine stabile Zukunft, um den Freizeitpark langfristig erfolgreich zu halten.
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