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Liseberg verklagt Versicherung nach Brand im Wasserpark „Oceana“

Oceana © Liseberg
Oceana © Liseberg

Der schwedische Freizeitpark Liseberg hat Klage gegen die Versicherung Trygg-Hansa eingereicht. Hintergrund ist die Weigerung der Versicherung, für die erheblichen Schäden aufzukommen, die beim Brand des Wasserparks „Oceana“ am 12. Februar 2024 entstanden sind. Liseberg fordert eine Entschädigung in Höhe von rund 1,02 Milliarden Schwedischen Kronen (ca. 92 Millionen Euro).

Verheerender Brand kurz vor der Eröffnung

Der Brand auf der Baustelle von „Oceana“ ereignete sich nur wenige Wochen vor der geplanten Eröffnung des neuen Wasserparks. Die Schäden am Bauwerk sind erheblich. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Kosten für Abriss, Reinigung, Dekontaminierung und den Wiederaufbau auf mehr als eine Milliarde Schwedische Kronen.

© Björn Larsson Rosvall/TT
© Björn Larsson Rosvall/TT

Liseberg hatte das gesamte Projekt mit einer umfassenden Projektversicherung bei Trygg-Hansa abgesichert, die auch eine sogenannte „Allgefahrenversicherung“ für Sachschäden umfasste. Nach dem Brand beantragte Liseberg eine Entschädigung, unter anderem für die Wiederherstellung des zerstörten Bauwerks. Am 30. Juni 2025 teilte Trygg-Hansa schließlich mit, dass das Unternehmen keine Versicherungsleistung erbringen werde.

Begründung der Versicherung sorgt für Unverständnis

Trygg-Hansa begründet die Ablehnung mit der Behauptung, dass Liseberg kein „versicherbares Interesse“ am betroffenen Eigentum habe – trotz der Tatsache, dass der Freizeitpark sowohl Eigentümer des Grundstücks als auch Versicherungsnehmer ist und sämtliche Baukosten getragen hat.

„Dass Trygg-Hansa nun jegliche Verantwortung ablehnt, obwohl wir der Bauherr und Versicherungsnehmer sind, ist schwer nachvollziehbar“, erklärt Andreas Andersen, Geschäftsführer von Liseberg. „Gerade bei einem solch großen und komplexen Projekt mit mehreren Auftragnehmern war die Versicherung als Schutz gegen genau solche Risiken gedacht.“

Trygg-Hansa wirft Liseberg kein eigenes Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem Brand vor. Vielmehr beruft sich die Versicherung darauf, dass zwei von Liseberg beauftragte Bauunternehmen den Brand durch grobe Fahrlässigkeit verursacht haben sollen. Aus diesem Grund sei die Leistungspflicht ausgeschlossen.

Liseberg lässt Ansprüche gerichtlich prüfen

Liseberg sieht sich aufgrund der ablehnenden Haltung von Trygg-Hansa gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten. Die Klage wurde beim Stockholmer Bezirksgericht eingereicht. Neben der geforderten Entschädigungssumme verlangt Liseberg auch Verzugszinsen sowie die Erstattung der entstandenen Rechtskosten.

„Es kann nicht sein, dass wir als Bauherr für grobe Fahrlässigkeit Dritter haften und gleichzeitig keinerlei Leistungen aus unserer Versicherung erhalten“, betont Andersen. „Wir halten es für notwendig, die rechtliche Grundlage dieser Entscheidung gerichtlich prüfen zu lassen.“

Wie bewertest du diesen Fall? Ist Lisebergs Klage nachvollziehbar oder liegt Trygg-Hansa mit seiner Einschätzung richtig? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare.

Quelle: Pressemitteilung Liseberg, 08. Juli 2025

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Chris

Angefangen hat alles auf der Grand-Canyon-Bahn im Phantasialand. Seitdem wurde die Begeisterung für Freizeitparks und der Flucht aus dem Alltag entfacht. Nun möchte ich Euch zusammen mit dem Team, ein Stückchen Spaß nach Hause bringen.

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