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Universal Studios prüft Markteintritt in Indien – Freizeitpark bei Delhi geplant

Jurassic Flyer © Universal Studios Beijing
Jurassic Flyer © Universal Studios Beijing

Universal Studios steht offenbar kurz davor, einen bedeutenden Schritt auf dem indischen Markt zu machen. Laut einem Bericht der Economic Times befindet sich der weltweit bekannte Freizeitparkbetreiber in fortgeschrittenen Gesprächen mit Bharti Real Estate, um in Indien erstmals ein Indoor-Erlebniszentrum zu errichten.

Freizeitpark im geplanten Megazentrum bei Delhi

Die geplante Anlage soll Teil eines neuen Einkaufszentrums mit einer Gesamtfläche von rund 278.000 Quadratmeternsein, das in unmittelbarer Nähe zum Flughafen von Delhi bis Mitte 2027 fertiggestellt werden soll. Etwa 30.000 Quadratmeter, also rund 10 Prozent der vermietbaren Fläche, sind für einen globalen Freizeitpark vorgesehen. Dies bestätigte Bharti-CEO S.K. Sayal gegenüber der Economic Times. Obwohl Universal Studios nicht namentlich genannt wurde, laufen laut Sayal konkrete Gespräche mit internationalen Partnern. Universal Studios selbst äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht.

Ein Teil der Aerocity-Entwicklung

Das Einkaufszentrum ist Bestandteil der rund 1,58 Millionen Quadratmeter umfassenden Aerocity-Entwicklung von Bharti Real Estate. Dieses Vorhaben soll nach Angaben des Unternehmens das größte seiner Art in Indien werden. Aktuell sind etwa 600.000 Quadratmeter bereits im Bau, wobei Investitionen von über 6.595 Crore Rupien (ca. 739 Millionen Euro) geflossen sind. Nach vollständiger Fertigstellung wird mit jährlichen Mieteinnahmen in Höhe von mehr als 5.000 Crore Rupien (ca. 560 Millionen Euro) gerechnet.

Warum Indien für Universal Studios attraktiv ist

Die enorme Bevölkerungsgröße Indiens erklärt, warum globale Freizeitkonzerne das Land seit Langem im Blick haben. Mit über 1,4 Milliarden Menschen hat Indien nicht nur mehr Einwohner als ganz Europa, sondern auch einen außergewöhnlich jungen Altersdurchschnitt. Über 40 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt, das Medianalter liegt bei 28 Jahren – im Vergleich zu 38 Jahren in den USA oder 39 Jahren in China.

Diese demografische Dynamik wird von einem raschen sozioökonomischen Wandel begleitet: In den vergangenen Jahren sind zig Millionen Inder in die Mittelschicht aufgestiegen. Das wachsende verfügbare Einkommen führt zu einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Freizeit- und Unterhaltungsangeboten – genau in diesem Segment positioniert sich Universal Studios.

Bisherige Hindernisse für globale Freizeitkonzerne

Indien hat jedoch in der Vergangenheit bewiesen, dass Ambitionen allein nicht ausreichen. Trotz langjähriger Versuche, große internationale Freizeitparks wie Disney oder Universal ins Land zu holen, sind viele dieser Vorhaben ins Stocken geraten – häufig aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Komplexe bürokratische Strukturen, regulatorische Unsicherheiten und weit verbreitete Korruption haben in der Vergangenheit wiederholt dazu geführt, dass internationale Investoren abgeschreckt wurden.

Vor diesem Hintergrund wäre der Markteintritt von Universal Studios nicht nur ein wirtschaftliches Signal, sondern auch ein Hinweis auf ein verbessertes Investitionsklima im Land.

Wachstumspotenzial im Indoor-Entertainment

Ein Einstieg von Universal Studios wäre ein bedeutender Impuls für den indischen Indoor-Entertainment-Markt. Aktuell umfasst der Sektor laut einem Bericht von JLL etwa 6,6 Millionen Quadratmeter, verteilt auf 523 Standorte. Bis 2028 wird eine Ausweitung auf 11 Millionen Quadratmeter erwartet – vor allem durch den Ausbau großer Einkaufszentren und erlebnisorientierter Flächen.

Der Markt ist derzeit noch stark fragmentiert. Lokale, nicht organisierte Anbieter dominieren, während internationale Marken wie Timezone, Funcity und Funtura rund 28 Prozent Marktanteil halten. Das Angebot konzentriert sich bislang häufig auf klassische Spielbereiche, wobei neue Formate wie Trampolinparks oder immersive Erlebnisse an Bedeutung gewinnen.

Universal Studios setzt Expansion fort

Universal Studios betreibt derzeit Freizeitparks in den USA, Japan, Singapur und China (Peking) und strebt seit Längerem eine internationale Expansion an. Sollte die Partnerschaft mit Bharti Real Estate zustande kommen, wäre dies ein bedeutender Schritt für die Präsenz des Unternehmens auf dem asiatischen Subkontinent – und ein starkes Signal für das langfristige Potenzial des indischen Unterhaltungsmarktes.

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Chris

Angefangen hat alles auf der Grand-Canyon-Bahn im Phantasialand. Seitdem wurde die Begeisterung für Freizeitparks und der Flucht aus dem Alltag entfacht. Nun möchte ich Euch zusammen mit dem Team, ein Stückchen Spaß nach Hause bringen.

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