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Elektroautos und Freizeitparks…geht das in 2021?

Elektroautos und Freizeitparks
Mit Renault ZOE im Freizeit-Land Geiselwind ©ThemePark-Central

Ja, sie sind auf dem Vormarsch. Aber nicht grundlos, denn die Politik subventioniert neue Elektroautos mit hohen Fördermitteln. Außerdem wird der Bau von privaten wie öffentlichen Ladepunkten mit Steuergeldern unterstützt. Klar, dass es da Befürworter aber auch Gegner gibt. Elektroautos und Freizeitparks – passt das zusammen? Ich selbst fahre privat seit Februar 2021 voll elektrisch, und wurde von Tag eins an verzaubert. Dieses Fahrverhalten, kaum laufende Kosten, viele gratis Möglichkeiten zum Laden, nie wieder Parkgebühren zahlen, Steuerfreiheit. In diesem Artikel berichten wir euch über das Verreisen mit dem Elektroauto, und wie die Deutschen Parks den Trend in Ihr Angebot integrieren.

Die Angst vorm leeren Akku

Das absolute Totschlagargument gegen Elektroautos ist wohl die geringe Reichweite. Laden kann man ja auch schließlich nicht überall. Nun ja ich kläre euch mal auf. Mein Renault ZOE 2020 kommt realistisch mindestens 300km, habe aber auch schon 360km geschafft bei entsprechender Fahrweise. Bei meiner üblichen sportlichen Fahrweise komme ich im Schnitt auf 250km. Was einem bewusst sein muss, ab ca. 100 km/h steigt der Energiebedarf extrem schnell in unwirtschaftlichem Verhältnis zum Geschwindigkeitszuwachs. Die Technik ist eben für Stadt und max. Landstraße ausgelegt und nicht zum Heizen mit 180 km/h.

Zum Punkto Laden kann ich zumindest für Bayern und Österreich berichten. Ich plane nicht, wo ich lade. Bei Restreichweite 20km schau ich mich online oder im Navi um, wo ich denn Laden könnte. Und finde meistens sogar kostenfreie Möglichkeiten an Supermärkten oder kommunalen Ladepunkten. Also bei uns im oberbayrischen Hinterland ist das Netz bisher mehr als ausreichend ausgebaut. In München sieht das etwas anders aus, da dort auch entsprechend mehr Elektrofahrzeuge unterwegs sind. Elektroautos und Freizeitparks können also gut zusammen funktionieren.

Meine erste Langstreckentour mit Elektroauto

Letzte Woche ging es auf Parktour in den Erlebnispark Schloss Thurn und ins Freizeit-Land Geiselwind. Nachdem ich die Woche zuvor mit dem Zug knapp 8 Stunden für 400km benötigte, war ich dieses mal mutiger. Salzburg – Geiselwind mit dem Elektroauto. Sind ja auch nur ca. 400km, sprich ein Ladestop eingeplant und dahin gehts.

Gefahrene kmLadezustand altLadepunktLadezustand neu
130 km4%IKEA Taufkirchen / ALDI (gratis)95%
180 km22%Kaufland Wendelstein (gratis)47%
90 km17%Rasthof Strohhofer Geiselwind (52ct/kwh)100%
Reisegeschwindigkeit100km/hbei Rückreise130km/h
Meine Anreise: Salzburg – Geiselwind (ca. 400 km)

Ich startete mit 70% Restreichweite und kam planmäßig bis zum IKEA Taufkirchen bei München. Dort wurde ausgiebig geshopped und nebenbei das Auto gratis aufgeladen. Weiter ging es nach ca. 2 Stunden, aber nicht vollem Akku zum nahegelegenen Aldi Süd Markt mit 50 kW Lademöglichkeit. Ein Kaffee und ich hatte wieder 95%.

Elektroautos und Freizeitparks(c) Schloss Thurn
Mein Ziel, das Schloss Thurn in 400km Entfernung ©Erlebnispark Schloss Thurn

Weiter ging es nach Nürnberg, wo ich durch Zufall einen Kaufland ebenso mit 50kW Lademöglichkeit entdeckte. Wieder ein kleiner Shoppingstop und ca. 25% kostenfreie Ladung in ca. 30 Minuten. Damit erreichte ich mit guter Restreichweite mein Ziel Geiselwind. Da der bekannte Autohof Strohhofer Geiselwind natürlich auch an seine Elektrokunden gedacht hat, sind hier genügend Ladestationen (bis 350kW!!) vorhanden. Super Sache. Diesmal kostet das Laden 52ct/kWh. Dennoch ein recht fairer Preis für die Autobahnnähe.

Einige Parks bieten eigene Lademöglichkeiten an

Vor allem kleinere Parks bestechen aktuell mit ihrer hohen Kundenorientierung und bieten schon jetzt auf ihren Parkplätzen Ladepunkte an. Ein uns bekanntes Beispiel ist hier der Freizeitpark Ruhpolding mit zwei Ladepunkten. Im niederländischen Efteling wurde vor kurzem der größte Ladepark der Niederlande eröffnet, ein riesen Schritt für die Elektromobilität. Auch weitere Parks ziehen nach. In unserem Parkguide könnt ihr nach Freizeitparks filtern, die eigene Ladepunkte anbieten. Meist befindet sich aber auch in unmittelbarer Nähe ein öffentlicher Ladepunkt.

Expertentipp: Die meisten Ladepunkte dürfen nur während des Ladevorgangs blockiert werden. Erreicht der Akku nahe 100%, so haben die Kunden meist 120 Minuten Zeit, den Platz freizumachen. Ansonsten drohen hohe Blockiergebühren.

Niklas, Elektroautofahrer und Redakteur bei ThemePark-Central

Unser Parkguide wird mit viel Herzblut auf aktuellem Stand gehalten. Sollte unser Parkguide einmal nicht korrekt gepflegt sein, scheut euch nicht davor unser Team zu informieren. Was haltet ihr von der Elektromobilität? Ist das DIE Lösung für unseren künftigen Individualverkehr? Ich selbst denke, die Elektromobilität ist nur eine mittelfristige Lösung. Netze und Infrastruktur würden aktuell für einen rein elektrisch betriebenen Individualverkehr nicht ausreichen und die Politik erreicht ihre selbst gesteckten (und sowieso zu niedrigen) Ziele im Netzausbau nicht. Außerdem muss die komplette Stromerzeugung in Richtung Klimaneutralität rücken, um nicht nur Geldbeutel, sondern auch die Umwelt zu schonen. Elektroautos und Freizeitparks – eine Kombination die funktioniert.

Benutzerbild von Niklas

Niklas

Traumberuf Imagineer, doch bisher hat sich Walt Disney noch nicht gemeldet. Bis dahin halte ich euch hier über die neusten Entwicklungen der Branche auf dem Laufenden.

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