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Wie funktionieren Free-Fall-Tower?

Wie funktionieren Free-Fall-Tower eigentlich?

Free-Fall-Tower gehören zu den intensivsten Attraktionen in einem Freizeitpark oder auf einer Kirmes. Die einen lieben das aufregende Gefühl des freien Falls und andere haben einfach nur Angst vor dem Fall aus luftiger Höhe. Wir möchten dir erklären, warum eine Free-Fall-Tower-Fahrt sehr sicher ist und welche unterschiedlichen Arten es gibt. Also wie funktionieren Free-Fall-Tower eigentlich? Zudem werden wir auf einige spannende Anlagen eingehen, welche unserer Meinung erwähnenswert sind. Lasst uns in die spannende Welt der Free-Fall-Tower eintauchen!

Wie funktionieren Free-Fall-Tower eigentlich? Wir möchten es dir erklären!

Im Grunde sind Free-Fall-Tower immer gleich. Es geht hoch hinaus, man verweilt kurz in der Höhe und dann geht es dem Erdboden entgegen. Bei manchen Türmen ist dann die Fahrt beendet, doch es gibt auch Anlagen, auf denen man nochmals hochgeschossen wird. An den verschiedenen Fahrabläufen kann man gut erkennen, dass es wohl Unterschiede bei einigen Türmen gibt. In diesem Artikel werden wir auf zwei große Gruppen der Free Fall Türme eingehen. Zum einen elektromagnetische Türme und zum anderen die pneumatischen Türme. Beide Varianten versprechen eine große Portion Adrenalin, sind jedoch grundlegend verschieden. Mit dem einzigen gemeinsamen Nenner … dem Spaß!

Der freie Fall

Beginnen wir mit einer kurzen Erklärung des freien Falls. Galileo Galilei beschäftigte sich bereits im 16. Jahrhundert mit dem freien Fall. Dabei kam er zu den folgenden Erkenntnissen:

Alle Körper fallen unabhängig von ihrem Gewicht gleich schnell. Dabei ist die Beschleunigung immer 9,81 m/s2. Dieser Wert wird dir mit Sicherheit im Physik-Unterricht unter die Nase gekommen sein. Es handelt sich dabei um die Erdbeschleunigung. Diese Erkenntnis bekam er, weil er mehrere Kugeln mit unterschiedlichen Massen vom Turm von Pisa hinunterfallen ließ.

Ein frei fallender Körper ist ein Objekt, das sich nur unter dem Einfluss der Schwerkraft bewegt. Diese Objekte haben eine Abwärtsbeschleunigung in Richtung des Erdmittelpunkts. Newton übernahm später Galileis Ideen zur Mechanik und formulierte sie in seine Bewegungsgesetze.

Das ist die Grundlage für den freien Fall. Lasst uns nun die einzelnen Unterschiede von Free Fall Türmen uns ansehen.

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Elektromagnetische Türme

Der Aufbau von elektromagnetischen Türmen ist immer gleich. Man hat einen zylindrischen Turm, der auf einem großen Betonfundament verankert ist und oben an der Spitze befindet sich der Technikraum. Im Technikraum befindet sich die Motoren, um die Gondeln an die Spitze zu bringen. Dies geschieht mit kleinen “Catchcar”, die sich in die Gondel einklinken und mittels Stahlseilen nach oben befördert werden. Damit die Gondeln am Turm nicht hin und her wackeln, befinden sich dort so etwas wie Schienen. Oben angekommen klingt sich das “Catchcar” aus und die Gondeln rasen dem Erdboden entgegen. Doch jetzt kommt das wichtigste Element eines Free-Fall-Towers … das Bremssystem!

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Das Bremssystem ist ein elektromagnetisches System, welches die Gondeln sanft abbremst. Dieses System funktioniert dank der Magneten auch bei einem Stromausfall. Dies hat den Vorteil, dass die sicherheitsrelevante Funktion nie ausfallen kann, da die Physik hier die Hauptaufgabe übernimmt. Die Permanent-Magneten befinden sich an der Gondel und am unteren Viertel des Turms befinden sich Metallfinnen. Nun bremsen die Magneten die Gondeln langsam ab, da die Finne immer mehr Fläche bekommt. Dabei entsteht Wirbelstrom, welche entgegen der Fallrichtung eine Kraft aufbaut.

Normalerweise wird dieses System die Gondel nie komplett zum Stillstand bringen. Sprich, die Gondel würde sich zwar langsam, aber dennoch kontinuierlich weiterbewegen. Deshalb gibt am Boden, meistens zwei, Hydraulikzylinder, welche die Gondel “auffangen” und langsam komplett abbremsen. Dadurch wird die letzte kinetische Energie aufgenommen und die Gondel kommt sicher am Boden an.

tpc101 freefalltower hopa bremsen

Pneumatische Türme

Pneumatisch betriebene Free-Fall-Tower sehen optisch ähnlich der elektromagnetischen Türme aus. Doch der Antrieb funktioniert komplett anders und bietet so andere Fahrprogramme. Diese Fahrprogramme sind besonders variabel, anstatt eines einfachen Falls. Die Gondeln fahren an einem quadratischen Turm mit kleinen Rollen hoch und runter. Im Inneren des Turms befindet sich ein Speicher, der mit Druckluft gefüllt ist.

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Damit die Gondeln hoch- und herunterfahren können, ist jede Gondel, mit einem separaten Druckzylinder, mit einem Stahlseil verbunden. Durch Druckunterschiede in diesem Zylinder wird die Gondel bewegt. Dadurch können pneumatische Türme die Gondeln beliebig fahren lassen, wodurch längere Fahrsequenzen umgesetzt werden können. Damit die Fahrt nicht zu extrem wird, werden vor dem Start die Gondeln leicht angehoben, um das Gewicht zu messen. Das Gewicht ist wichtig, um den genauen Luftdruck für die Fahrt zu berechnen. Durch diesen wichtigen Schritt können die Fahrten je nach Beladung variieren. Je schwerer die Ladung, desto mehr Druck muss aufgebaut werden. Durch dieses System können Betreiber den Fall aus der Höhe beschleunigen, bis zu doppelter Fallgeschwindigkeiten sind hierbei möglich gegenüber elektromagnetischen Türmen.

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© S&S Technologies

Im Vergleich zu den elektromagnetischen Türmen, ist kein eigenes Bremssystem nötig. Der Grund liegt auch hier an dem Druckspeicher innerhalb des Turms. Wenn die Gondeln am Boden sind, staut sich im oberen Ende des Turms Luft zu einem Polster. Dieses ermöglicht es, die Gondeln sanft vor dem Boden abzubremsen. Damit der Druckspeicher wieder gefüllt werden kann, befindet sich neben dem Turm ein separates Aggregat, welches den Speicher mit neuer Druckluft gefüllt.

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© S&S Technologies

Wo ist der größte Free-Fall-Tower der Welt?

Nachdem wir die technische Seite beleuchtet haben, interessiert uns, wo die höchsten Free-Fall-Tower der Welt stehen. Das sind die aktuellen TOP 10:

Platz 1 – Zumanjaro: Drop of Doom (Six Flags Great Adventure) 139 m (Fall 126 m)

Platz 2 – Lex Luther: Drop of Doom (Six Flags Magic Mountain) 126 m (Fall 120 m)

Platz 3 – The Giant Drop (Dreamworld) 120 m (Fall 115 m)

Platz 4 – Highlander (Hansa Park) 120 m (Fall 103 m)

Platz 5 – La Venganza del Enigma (Parque Warner Madrid) 115 m (Fall 100 m)

Platz 6 – Donjon de l’Extreme (Nigloland) 105 m (Fall 95 m)

Platz 7 – Falcon’s Fury (Busch Gardens Tampa Bay) 102 m (Fall 94 m)

Platz 8 – Voltrum (Bayern Park) 109 m (Fall 93 m)

Platz 9 – AtmosFear (Liseberg) 116 m (Fall 90 m)

Platz 10 – Hurakan Condor (PortAventura World) 115 m (Fall 87 m)

Wie findest du Free-Fall-Tower?

Nachdem du nun weißt, wo die Rekordhalter stehen und wie sie funktionieren, interessiert uns, wie du Free-Fall-Tower findest. Traust du dich aus luftiger Höhe fallen gelassen zu werden oder bist du diesem Gefühl noch skeptisch gegenüber? Auf welchen Türmen warst du schon und möchtest uns darüber erzählen? Schreibe uns gerne in die Kommentare. Wir freuen uns auf deine Erlebnisse!

Benutzerbild von Chris

Chris

Angefangen hat alles auf der Grand-Canyon-Bahn im Phantasialand. Seitdem wurde die Begeisterung für Freizeitparks und der Flucht aus dem Alltag entfacht. Nun möchte ich Euch zusammen mit dem Team, ein Stückchen Spaß nach Hause bringen.

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